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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
16.04.2024
23:17
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Geschichte von Triebes bis 2005 ist unter dem dortigen Artikel dargestellt.
Etwa im 9. Jahrhundert begannen die Sorben, das Gebiet um das heutige Zeulenroda-Triebes zu besiedeln. Zuvor war die Region lediglich Durchzugsgebiet. 1325 wurde der durch die Vögte von Weida gegründete Ort Zeulenroda erstmals urkundlich als Zu Ulenrode erwähnt. Triebes wurde bereits 1209 erstmals als Tributz erwähnt. 1438 erhielt Zeulenroda das Stadtrecht. Durch die verkehrsgünstige Lage an der Kreuzung der Straßen Weida-Hof und Triptis-Elsterberg entwickelte sich die Siedlung zu einem lebhaften Marktort. Von hier wurde der Verkehr aus Böhmen und Franken weiter nordwärts geführt. 1500 wurde die Stadt an die Herren Reuß (Plauener Linie) verpfändet. Des Hinterlands beschnitten, verarmten die Bürger der Stadt. 1564 wurde das reußische Gebiet in eine jüngere, mittlere und die ältere Linie, zu der Zeulenroda gehörte, geteilt. 1566, 1790 und 1818 richteten Stadtbrände große Schäden an.

Um 1750 entwickelte sich Zeulenroda zu einer Hochburg der Strumpfwirkerei und erlangte bis ins 19. Jahrhundert hinein Weltruhm. Außerdem gewannen im Laufe der Zeit das Tischlerhandwerk sowie die Gummiwirk- und Strickwarenfabrikation an Bedeutung. Nach den Entwürfen des Fabrikanten Christian Heinrich Schopper wurde von 1825 bis 1827 im klassizistischen Stil das heutige Rathaus errichtet. Bis 1848 gehörte Triebes zu Reuß-Schleiz, danach (bis 1918) zum Fürstentum Reuß jüngere Linie. Der Deutsche Krieg brachte 1866 das Fürstentum Reuß ältere Linie, welches auf Österreichs Seite stand, an den Rand der Auflösung. Nach dem Krieg trat Reuß ältere Linie dem Norddeutschen Bund bei und wurde 1871 Teil des Deutschen Reiches. In Triebes entwickelte sich ab 1875 die Jute-Industrie. 1883 wurde die durch Zeulenroda und Triebes führende Bahnstrecke der Mehltheuer-Weidaer Eisenbahn-Gesellschaft eingeweiht.

1908 erreichte die Einwohnerzahl Zeulenrodas 10.000. Der deutsche Kaiser und der reußische Fürst dankten in Folge der Novemberrevolution 1918 ab. 1919 bildeten die beiden reußischen Staaten den Volksstaat Reuß, der bereits 1920 im neu gebildeten Land Thüringen aufging. 1919 erhielt Triebes das Stadtrecht.

Die erstmals angetretene NSDAP erreichte 1932 bei den Stadtratswahlen vom 4. Dezember 9 von 25 Sitzen. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg kamen zahlreiche Umsiedler in die Stadt. Das Hochfrequenzlabor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt unter seinem Leiter Adolf Scheibe war mit Einsetzen der Flächenbombardements auf Berlin nach Zeulenroda verlegt worden. Am 17. März 1945 starben bei amerikanischen Bombenabwürfen acht Menschen. Insgesamt blieb Zeulenroda weitestgehend vom Krieg verschont. Amerikanische Truppen besetzten am 16. April ohne Kampfhandlungen Zeulenroda. Bei ihrem Abzug aus Thüringen deportierten sie das Hochfrequenzlabor samt Mitarbeitern und deren Familien nach Heidelberg. Ab 1. Juli stand die Stadt dann unter sowjetischer Verwaltung.

Nach Gründung der DDR wurde Zeulenroda 1952 Kreisstadt, das Land Thüringen aufgelöst und der Bezirk Gera geschaffen. Am 13. August 1973 stürzte der vordere Teil der im Bau befindlichen Talsperrenbrücke nach Auma ein. Vier Tote waren zu beklagen. Da dieses Ereignis am Jahrestag des Mauerbaus stattfand, wurde zunächst Sabotage vermutet. Im Zuge der Ermittlungen wurde letztendlich festgestellt, dass veraltete Konstruktionsvorgaben die Ursache waren. Am 20. Juni 1975 wurde die neue Trinkwassertalsperre an der Weida offiziell übergeben. Am 19. Oktober 1989 fand in Zeulenroda erstmals eine politische Demonstration gegen die SED-Diktatur statt. An ihr nahmen etwa 3.000 Menschen teil. Am 13. November trat die SED-Kreisleitung zurück. Bei den am 6. Mai 1990 stattgefundenen ersten freien Kommunalwahlen wurden Frank Steinwachs (CDU) Zeulenrodaer Bürgermeister und Martina Schweinsburg (CDU) Landrätin des Kreises Zeulenroda. In Triebes wurde Gerhard Helmert (CDU) Bürgermeister und blieb es bis zur Fusion mit Zeulenroda. Die Volkseigenen Betriebe wurden privatisiert, die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an. Die zu DDR-Zeiten ansässigen VEB WEMA (Werkzeugmaschinenbau), Möbelkombinat, Rotpunkt (Gummiwaren) sowie Elastic Mieder (Dessous) wurden nach und nach aufgelöst. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 feierten Tausende Zeulenrodaer auf dem Marktplatz die Wiedervereinigung Deutschlands.

1991 wurde der FV Zeulenroda Thüringer Fußballmeister und stieg in Deutschlands damals dritthöchste Liga (Amateuroberliga) auf. Seit Anfang der 1990er Jahre siedelten sich neue Unternehmen, darunter die Bauerfeind AG als bedeutendstes Unternehmen, auf neuen Gewerbeflächen an.

Durch die Gebietsreform verlor Zeulenroda 1994 den Kreisstadt-Status. Eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung und der mögliche Verlust des Zeulenrodaer Status als Mittelzentrum ließen Triebes und Zeulenroda die seit längerem praktizierte Zusammenarbeit intensivieren. 2005 fassten beide Stadträte Beschlüsse zur Fusion. Der Thüringer Landtag beschloss am 26. Januar 2006 mit einem Neugliederungsgesetz die Auflösung der Stadt Triebes und die Eingliederung nach Zeulenroda zum 1. Februar 2006. Der Freistaat Thüringen unterstützte diese freiwillige Fusion mit einer einmaligen Zuwendung von 1 Million Euro, die zu großen Teilen in eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Sport und Kultur eingebracht werden soll.

Basierend auf dem Artikel Zeulenroda-Triebes der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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