Elbasan
Elbasan
Elbasan (albanisch auch
Elbasani) ist eine Stadt in Mittelalbanien. Sie ist der Hauptort des gleichnamigen Qarks und des Kreises Elbasan. Die Stadt liegt am Fluss Shkumbin. Mit rund 114.000 Einwohnern gehört sie zu den großen Städten in Albanien.
Geschichte
Geschichte
Seit Mitte des 4. Jahrhunderts v.Chr. siedelten vermutlich die illyrischen Taulantier in der Gegend. Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. kamen sie unter römische Herrschaft. Die Lage eines Ortes Scampa wird erstmals um 160 n.Chr. in einer römischen Grabinschrift erwähnt. Darin ist von einer Stelle mit fruchtbarem Ackerland, der Lage am Fluss
Genusus (Shkumbin) und von einer Wegkreuzung an der Via Egnatia die Rede. Letzteres ist ein von den Römern am Ende des 2. Jahrhunderts v.Chr. angelegter Handelsweg, der an den beiden Hafenstädten
Dyrrachium (Durres) und
Apollonia begann, sich westlich von Elbasan am Shkumbin vereinigte und weiter nach Osten quer durch den Balkan bis nach
Byzantium führte.
Später wurden entlang dieser Strecke in regelmäßigen Abständen Rastplätze angelegt, lateinisch
Mutatio ad Quintum – Station für das Wechseln der Zugtiere bei der fünften Meile. Erhalten geblieben ist die Station beim heutigen Dorf
Bradashesh, sieben Kilometer (fünf Meilen) westlich Elbasan und unmittelbar nördlich der heutigen Straße nach Durres. Etwas
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Lage und Verkehr
Lage und Verkehr
Als Verlängerung des Küstenvorlandes ins Landesinnere liegt Elbasan in einer breiten Talebene auf rund 150 m.ü.A. Die Entfernung zum Adriatischen Meer beträgt rund 60 Kilometer. Wenige Kilometer östlich tritt der Shkumbin aus seinem Felstal und ermöglichte hier in der Geschichte ertragreichen Ackerbau. Im Norden und Süden der Stadt erheben sich bis zu 1000 Meter bzw. 1800 Meter hohe Berge.
Von Tirana gibt es eine 53 Kilometer lange Bergstraße über den
Krraba-Paß, die während des Zweiten Weltkriegs von den Italienern angelegt wurde. Die von der Küstenroute abzweigende Hauptverbindung über Elbasan in Richtung Südostalbanien und Mazedonien folgt dem Verlauf der antiken Via Egnatia. Über Elbasan führt auch die Bahnstrecke von Durres nach Pogradec.
Wirtschaft
Wirtschaft
Abbau und Verwertung von Chrom und Nickel zur Stahlerzeugung wurde von italienischen Firmen in den 1930er Jahren begonnen. Während der kommunistischen Zeit lag bei Elbasan der größte metallurgische Betrieb des Landes (
Stahl der Partei). Mit einem maximalen Ausstoß von 750.000 Tonnen Stahl pro Jahr (erreicht wurden 600.000 Tonnen) beschäftigte der Betrieb bis zum Niedergang 1990 etwa 12.000 Arbeiter. Danach war die Anlage geschlossen, die Arbeiter waren entlassen und die enorme Luftverschmutzung beendet. Bei den allgemeinen Unruhen im Land 1997 wurden bandenmäßig in größerem Umfang Anlagenteile demontiert und ins Ausland verkauft.
1999 nahm die türkische Firma
Kurum Steel Co mit einem 20-Jahresvertrag die Produktion wieder auf. Kurum ging dabei die Verpflichtung ein, innerhalb von vier Jahren sechs Mio US$ zu investieren und langfristig den kompletten Bedarf des Landes an Stahl zu decken. Seither gab es mehrfach Probleme mit der Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen. 2005 waren die 240 Arbeiter wegen nicht rechtzeitig eingebauter Filter eine Zeit lang von Werksschließung betro
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