Geschichte
Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit belegen erste Siedlungen bereits für den Zeitraum um 5000 v. Chr., wenngleich keine Kontinuität wahrscheinlich ist. Die Namensendung auf „-heim“ verweist dagegen auf eine Siedlungsgründung, die in die Zeit der fränkischen Landnahme fällt, also in etwa Ende des 5. Jahrhunderts, Anfang des 6. Jahrhunderts.
Erstmals wurde Bietigheim 789 urkundlich erwähnt, es dürften aber bereits erheblich früher schon Siedlungen entstanden sein, die von der verkehrsgünstigen Lage an einer Furt profitierten. Im Jahr 1364 bekam Bietigheim das Stadtrecht. Der Weinbau brachte im darauffolgenden 15. und 16. Jahrhundert günstige Voraussetzungen für die rapide Entwicklung. Die Stadt gehörte schon sehr früh zu Württemberg und wurde alsbald Sitz eines wenn auch kleinen Oberamtes. Nach dem Dreißigjährigen Krieg folgte im 17. Jahrhundert trotz aufkommender wirtschaftlicher Belastungen eine Epoche der Erholung. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt zum „Aufbauhelfer“ des neu entstehenden Ludwigsburger Schlosses und der damit verbundenen Neubauten wie z. B. der staatlichen Porzellanfabrik. Viele Bietigheimer waren in den Bau involviert und mussten Frondienste leisten. Auch absinkende Weinpreise führten zu einer immer prekäreren Lage. Mitte des 18. Jahrhunderts folgte eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen und ein starkes Bevölkerungswachstum. 1810 wurde anlässlich einer Verwaltungsneuorganisation das Oberamt Bietigheim aufgelöst. Die Stadt und ihr Umland gehörten danach zum Oberamt Besigheim.
Zu Ende des 19. Jahrhunderts betrug die Einwohnerzahl 3.800. 1930 wurde die Gemeinde Metterzimmern nach Bietigheim eingegliedert. Als 1938 der Kreis Besigheim aufgelöst wurde, kam Bietigheim zum Landkreis Ludwigsburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt einen großen Einwohnerzuwachs von 14.000 auf heute 42.000 Einwohner, allerdings reicht in diese Zeit auch die Gebietsreform. Mitte der 1960er Jahre überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bietigheim die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1967 beschloss.
Auch Bissingen an der Enz kann auf eine Geschichte bis in das Mittelalter zurückblicken (urkundliche Ersterwähnung um 870) und gehörte schon früh zu Württemberg, war aber schon seit 1807 (bzw. vorübergehend bereits 1718 bis 1722) anders als Bietigheim Teil des Oberamts Ludwigsburg, aus dem 1938 der Landkreis Ludwigsburg hervorging. 1953 wurde der bis dahin zu Großsachsenheim gehörige Weiler Untermberg eingegliedert.
Im Rahmen der baden-württembergischen Gemeindereform wurde die Stadt Bietigheim mit der Gemeinde Bissingen an der Enz zum 1. Januar 1975 zur Stadt Bietigheim-Bissingen vereinigt. Gleichzeitig wurde die neue Kommune, wie 1967 bereits Bietigheim, zur Großen Kreisstadt erklärt.
1989 war Bietigheim-Bissingen Gastgeber der neunten Landesgartenschau Baden-Württemberg, die unter dem Enzviadukt stattfand. 2003 erhielt die Stadt die Goldmedaille beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf.
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